Neue Staubkammer und Drehteller im IP-Bereich
Der IP-Code dient als Bezeichnungssystem, das den Schutzgrad von Gehäusen und Geräten gegen den Zugang von gefährlichen Teilen, das Eindringen von Fremdkörpern und das Eindringen von Wasser angibt. Im AUCOTEAM-Prüflabor testen wir Komponenten aus dem Industrie-, Luftfahrt- und Automotive-Bereich und ermitteln u. a. den Schutzgrad.
Die neue modulare Staubkammer, die 2018 in Betrieb genommen wurde (Bild oben), besteht aus zwei separat steuerbaren Prüfräumen mit jeweils 0,75 m³. Diese lassen sich bei Bedarf zu einer gemeinsamen Prüfkammer (1500 mm x 1000 mm x 1000 mm) mit 1,5 m³ zusammenlegen. Darin können wir Prüflinge mit einem Gewicht von bis zu 100 kg auf das Eindringen von Staub testen:
- nach der Grundnorm IEC 60529 mit Talkumpuder oder
- nach dem Automobilstandard der ISO 20653 mit synthetischem Arizonastaub.
Zusätzlich ist es möglich, über eine hochpräzise Anlage Unterdruck im Prüflingsgehäuse zu erzeugen. So lassen sich Druckunterschiede simulieren, die im Feldeinsatz durch Temperaturschwankungen entstehen.
Im Rahmen der Umbauarbeiten im Prüflabor sind neue Laborräume für Staubschutzprüfungen entstanden. Sie bieten nun einen angemessenen Vorbereitungs- und Begutachtungsbereich, wobei die Staubkammern in einem separaten Raum mit einer speziellen Absaugung untergebracht sind.
Für die Prüfung auf das Eindringen von Wasser steht den Prüfingenieuren neben dem herkömmlichen Prüfequipment ein Edelstahl-Drehteller zur Verfügung, auf dem Prüflinge während der Prüfung um die eigene Achse gedreht und so allseitig mit Wasser aus einem Spritzbogen oder einer Strahldüse beaufschlagt werden können. Der neue Drehteller hat eine Höhenverstellung sowie einen Teleskop-Auszug und kann mit Prüflingen von bis zu 150 kg belastet werden.
Zusätzlich ist eine winkelgesteuerte Drehung (± 360°) möglich. So kann der Prüfling – wie beispielsweise in der Elektromobilität gefordert – mit LV- oder HV-Kabeln und Kühlwasser versorgt werden, um die Funktion während der Belastung nachzuweisen.